[2017-09-28--1] (mb)

Reformer aller Art und die Aufgabe der Kapitalismuskritik

Der Kapitalismus trägt den Krieg in sich,
wie die Wolke den Regen

Anbetung des Kapitalismus statt Klassenkampf

Reformer arbeiten auch wie Medien: Dinge aus dem komplexen Kontext herausgreifen um sie dann in die Welt der eigenen Wahrheiten passend zu plazieren. Hier ein Beispiel.
»Doch gerade bei Reisen der Bundeskanzlerin müssen sich Mittelständler ganz hinten anstellen. Die Kanzlerin nimmt auf ihre Reisen bevorzugt Vertreterinnen und Vertreter von DAX-Konzernen und der deutschen Großindustrie mit.«

Ok, stimmt. Aber Imperialismus ist nicht Kapitalismus von Krämern und Handwerkern, sondern des Monopolkapitals. Typisch (nicht nur) für Sozialdemokraten, diese Tatsache hinter dem (tatsächlichen) Skandal zu verstecken. Die Vermeidung des eigentlichen und komplexeren Kontextest ist es, der typisch für sozialdemokratische "Kapitalismuskritiker" ist. So wundert dann überhaupt nicht, das der imperialistische Expansionsplan des deutschen Imperiums hier überhaupt keine Rolle, ja überhaupt nicht erwähnt wird. Dieser Expansionsplan heißt Agenda2010 und wird oft, von einigen verharmlosend, von anderen als Ablenkung, mehr oder weniger als gescheiterte Arbeits- und Sozialordnung bezeichnet.


Veröffentlicht von der Fraktion Die Linke
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Gescheitert ist diese Politik jedoch nicht, sondern hat das öffentlich sichbare (und medial verkaufbare) des Imperialimus geschaffen, den:
Export-Weltmeister Deutschland - WIR SIND WIEDER WER!

Das diese imperialistische Politik seit längerem militärische Unterstützung erfährt, bleibt völlig aus. So steht die Bundeswehr inzwischen in 16 Ländern um mit Drohgebärden "die Verhältnisse zu stabilisieren". So lieferte die imperialistische Expansion die kruden Aussagen der Ideologen "Wir müssen wieder mehr Verantwortung" übernehmen. Übrigens: Wenn sich die Mittelständler "nun leider(??) hinten anstellen" müssen, was bedeutet das? Das sie ebenfalls unter den protektionistischen Maßnahmen des deutschen Lohndumpings über die Welt herfallen sollen, zum Schaden (nicht nur) der Lohnabhängigen hier und dort? Reichen die Flur- und Kollateralschäden der monopolkapiatistischen Industrie nicht aus und müssen diese Schäden größer werden? "Echte Gleichberechtigung bei der imperialistischen Expansion" ????? Da sind nun genau die, die andere mit dem Kampfbegriff der "verkürzten Kapitalismuskritk" auszugrenzen versuchen, ein durchsichtiges, herrschaftliches Manöver. Das ist die Politik, die an Die Linke echt zum KOTZEN ist. So bereitet man dem deutschen Imperialismus einen Boden, indem man seine (nicht nur) ideologische Kampfkonstruktion namens EU als Friedensunion darstellt und alle anderen Zusammenhänge bewußt ausblendet.

SO geht linke Politik definitiv nicht!

So bleibt diese Kampfkonstrution, die besser EUrape genannt würde, weiterhin als Expansionsgebiet des Kapitals ohne praktische Bekämpfung, so wird die europäische Armee (die ja nun nur eine Friedensarmee sein kann) ausdrücklich gelobt, obwohl ihre Praxis dem entspricht, was der Sprecher der Bundeswehr versehentlich sagte: "Die nationalen Armeen Europas werden in die Bundeswehr intergriert". Die Verschleierungstaktiken sind, zumindest indirekt, Manöver des Vierten Reiches, dessen Schlägertrupps man durchaus auch Pakete mit Ostereiern nach Afghanistan sendet. Das Tor für die Kriegspartei SPD muß auch offen gehalten werden und die Bedingungen dafür sind seit der Wahl nun endlich gut: Können nun doch alle links des "Schwarzen Blocks" endlich vernünftig zusammenarbeiten ...

Das ist auch meine Antwort an Klaus Ernst, der meine Redebeiträge auf dem Gewerkschafter-Treffen Nordbaden boykottiert hat. Wer mehr Hintergründe über die EU benötigt, dem empfehle ich das IMI und die hervorragende Broschüre (dort auch zum Download) Kein Frieden mit der europäischen Union.


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